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1. Perspektive Viktoriastraße
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4. Blatt 3
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6. Blatt 5
7. Blatt 6

Wettbewerb Neubau und Erweiterung der Kreisverwaltung des Kreises Steinburg in Itzehoe

Realisierungswettbewerb 2012

 

Städtebaulicher und hochbaulicher Entwurfsansatz

Die geplanten straßenbegleitenden Neubauten ersetzen die abgängigen Baukörper „Ehemaliges Bahnhofshotel“ und „Bollhardt`sche Gebäude“ und bilden sowohl die Baulinien der Bestandsgebäude, als auch deren bauliche Höhenentwicklung und deren städtebauliche Kubatur entlang des Straßenraumes exakt ab. Traufhöhen und Außenmaße der Bestandsgebäude sind Grundlage des Aufrisses der Neubauten.

In den Neubauten entlang der Bahnhofstraße und Viktoriastraße sind die Büro- und Verwaltungsräume angeordnet. Im direkten baulichen Anschluss neben dem Historischen Landratsamt ist die neue, zweigeschossige Eingangshalle zur Kreisverwaltung organisiert. Von hier aus werden alle Geschossebenen sowohl der neuen, als auch der Bestandgebäude barrierefrei erschlossen.

Zur Darstellung der Verwaltungsarbeit in der Öffentlichkeit fällt dem Kreistagssaal, als besonderem Baustein, eine entwurfliche Sonderrolle zu. Die Anordnung Kreistagssaal wird als eigenständiger Baukörper im Innenhof zwischen altem Kreishaus und Verwaltungsgebäude an der Karlstraße vorgeschlagen.

Im EG sind die Räumlichkeiten der Kreisbildstelle und das Eingangs- und Garderobenfoyer organisiert.

Zugang zum Kreistagssaal im OG erfolgt über die Freitreppen oder das Treppenhaus zwischen Altbau und dem bereits vorhandenem Verwaltungsgebäude.

Die solitäre Lage des Kreistagssaales unterstreicht die Bedeutung des Baukörpers und ermöglicht die Multifunktionalität, also die Nutzung der Räumlichkeiten auch für verwaltungsferne Veranstaltungen.

Der Zugang zum Innenhof erfolgt über das Grundstück „ehemalige Apotheke“ und durch die neue Grünanlage Poststraße. Durch den Abbruch der Altbauten Apotheke und der Kreisbildstelle ist der Kreistagssaal vom öffentlichen Straßenraum mithin gut erkennbar und in den Gebäudegesamtkomplex eingebunden, ohne die bauliche Bedeutung des Historischen Landratsamtes in Frage zu stellen.

 

Bauliche Erscheinung und Materialität

Die Fassaden der Neubauten entlang der Bahnhofstraße und Viktoriastraße interpretieren das gestalterische Prinzip der abgängigen Altbauten hinsichtlich Material und baulicher Erscheinung.

Der Verwaltungs-Neubau im Bereich des Ehemaligen Bahnhofshotels erhält eine deutlich erkennbare Zonierung: über einem 6m hohen Gebäudesockel mit einer Natur- bzw. Betonwerksteinfassade bilden sich zwei Putzfassadengeschosse ab.

Die Geschosse und auch der Gebäudeabschluss am Traufgesims sind durch horizontale Sichtbetonbänder deutlich ablesbar. Durch die gewählte Fassadenstruktur werden sowohl die Schmuckformen, als auch die Kleinteiligkeit der Bestandsfassaden mit zeitgemäßen Materialien interpretiert.

Die neue Fassade im Bereich der geplanten Eingangshalle, also der Ersatz des Bollhardt`schen Gebäudes, ist als verglaste Gebäudefuge zum Historischen Landratsamt interpretiert. Vor der Glasfassade wird eine üppig begrünte Stahl-Rankgerüstkonstruktion die Tradition der Fassadenbegrünung entlang der Viktoriastraße fortsetzen.

Der Neubau des Kreistagssaales soll sich als weithin ablesbarer Solitär im Innenhof präsentieren. Saalbaukörper und Foyer erhalten eine Fassadenbekleidung aus  Metallpaneelen und großzügigen, teilweise dreigeschossigen Glasfassaden. Baulich eingebunden wird der Solitär durch eine zweigeschossige, verputzte Gebäudeklammer, hinter der sich die Foyerterrassen und die Nebenräume organisieren.

Der Innenraum des Saales ist durch die gewählte Baukubatur und mittels akustisch wirksamer Naturholzbekleidung bewusst unaufgeregt und zeitlos gestaltet.

Die Wände des Saales sind umlaufend als Mobilwände oder breite Türanlagen ausgebildet, so dass im Zusammenspiel mit dem großzügig verglasten Foyer, den angrenzenden Sitzungsräumen und der Außenterrasse ein multifunktional nutzbares Raumkontinuum entsteht.